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Wenn Kinder mithelfe im Haushalt – Warum kostet es so viel Kraft?

Mein 10-jähriger Sohn sitzt auf dem Sofa und hat hunger, sehr grossen hunger. Was macht mein Sohn? Für ihn ist es eine Notsituation und ruft postwendend „Mami ich will was essen, ich habe grossen hunger“.

Meine Antwort: Dann mach dir doch was selber, es hat noch Riegel, Äpfel und Joghurt im Kühlschrank.

Mein Sohn: Ich kann das nicht, bitte bring mir was.

Meine Antwort: Das schaffst du.

Mein Sohn: Neiiiinnnnn …

und so weiter geht die Kommunikation. Der Alltag verbirgt viele solche Konfrontationen. Am Schluss hatte ich immer das Gefühl ich sei der Verlierer, auch wenn mein Sohn sich das essen am doch noch selber geholt hat. Das schlechte Gewissen hat mich dann geplagt.

Warum mache ich das? Das war meine Schlüsselfrage. 

  • er ist doch noch zu klein
  • die Küche sieht danach schlimmer aus
  • er kann sich verletzen
  • am Anfang muss ich ihm doch alles noch zeigen wie das geht, das braucht viel mehr Zeit, als wenn ich es doch gleich selber mache

Diese Ausreden habe ich immer verwendet, dass mein Sohn nicht viel im Haushalt mithelfen musste. Die Wende war natürlich nicht einfach, aber es hat sich gelohnt.

Angefangen haben wir mit dem Tisch decken und assistieren beim Kochen. Später kam das abräumen und gleich in die Geschirrwaschmaschine einräumen hinzu. Und so weiter kamen immer mehr Aufgaben dazu. Mein Sohn fühlte sich teilweise entsetzlich ungerecht behandelt und ich musste viel Mahnen, Maulen und Auswahlmöglichkeiten aufzeigen – entweder so oder so sonst wäre es unerledigt geblieben.

Jetzt sind wir soweit, dass er sich selber Sandwiches macht und die Küche danach sogar aufgeräumt ist. Die Initiative – wenn es um Haushaltsmithilfe geht – kommt immer noch von mir aus, ich erteile ihm eine Aufgabe und muss es ab und zu auch wieder mal einfordern.

Meine liebe Müttern, gebt euren Kinder die Möglichkeit im Haushalt mitzuhelfen und seit stark bis die Arbeit erledigt ist. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, es lohnt sich.